Tipps für die Überwinterung von Kübelpflanzen

Die Bäume zeigen bereits ihr wunderbares buntes Herbstkleid – ein Hinweis für uns Gartenfreunde, vor dem kommenden Winter noch einige Arbeiten zu erledigen. Zur richtigen Überwinterung unserer Kübelpflanzen gibt Gärtnermeister Armin Heuberger vom OGV Sigl einige wertvolle Tipps:

„Bevor meine Pflanzen ins Winterquartier umziehen, werden sie noch einmal gut gegossen. Aber im Winterlager bekommen die Pflanzen nur noch wenig Wasser, keinen Dünger und sie werden immer wieder auf Schädlinge (z. B. Blatt- und Schildläuse, Spinnmilben, Weiße Fliege, Schimmelpilze) überprüft. Der Wurzelballen sollte im Lager nicht austrocknen, aber auch nicht zu nass gehalten werden, da sonst Wurzelfäule droht.

Vor dem Einwintern geht es noch an den Rückschnitt der Pflanzen. Dabei eine scharfe Gartenschere verwenden, damit ein sauberer Schnitt entsteht, der nicht ausfranst. Nicht geeignet sind Amboss-Scheren, da ihre Gegenklinge zu Druckstellen an den Trieben führt. Nach dem Rückschnitt wird das restliche Laub auf dem Topfboden und die Erde bis zum oberen Wurzelansatz entfernt. Dadurch werden auch die im Boden lebenden Läuse und ihre Eier beseitigt und so können sie sich im Winterquartier nicht vermehren.

Bei der Fuchsie wird sämtliches Laub und alle Blüten entfernt. Die krautigen Triebe werden bis in den verholzten Teil zurückgeschnitten bzw. einige Triebe werden komplett entfernt. Auch die restlichen Triebe werden mit der Gartenschere um ein Drittel eingekürzt.

Für im Freien ausgepflanzte Schmucklilien (Agapanthus) muss ein Winterschutz z. B. aus Blättern geschaffen werden. Damit der Wind das Laub nicht fort weht, decke ich es mit Fichtenreisig ab. Für die Schmucklilie im Kübel genügt ein kühler (unter 10 °C), dunkler Raum. Die gelben, zurückgezogenen Blätter entferne ich im Frühjahr.

Der Enzianstrauch (Solanum) ist in einem hellen, nicht unter 10 °C warmen Raum wintergrün und muss in diesem Fall öfter gegossen werden. Da er sehr wüchsig ist, muss die Pflanze vor dem Einräumen eingekürzt werden. Um Platz zu sparen, können die Zweige auch mit einer Schnur zusammengebunden werden. Ein stärkerer Auslichtungsschnitt und die Entfernung von älteren Zweigen erfolgt dann im Frühjahr.

Die Mandevilla (auch: Dipladenie) möchte es warm (mindestens 10 °C, besser 15 °C) und hell. Die langen Ranktriebe können leicht um die Pflanze gewickelt werden. Mit einem Schnitt im Herbst nur behutsam eingreifen, dafür ist das Frühjahr der bessere Zeitpunkt. Beim Schneiden Handschuhe tragen, da der milchige Pflanzensaft Hautreizungen auslösen kann.

Auch bei der Bougainvillea ist eine besondere Behandlung notwendig: Vor dem Einwintern trocken stellen, damit sie ihr Laub abwirft, dann kräftig zurückschneiden und bei 10 bis 15 °C einwintern. Kühler sollte sie nicht stehen. Ist im Winterquartier ein Pflaster- oder Betonboden vorhanden, empfehle ich, den Topf auf ein Holzbrett zu stellen.

Der Schönmalve (Abutilon) gefällt es den Winter über am besten an einem hellen, warmen Fensterplatz in der Wohnung oder im Wintergarten bei 15 °C. Dort blüht die Pflanze dann meist durch. An einem hellen, aber kühleren Standort verliert die Pflanze das Laub, treibt aber im Frühjahr wieder gut aus.

Ausgepflanzte Bauern-Hortensien werden mit einem Winterschutz aus Jute, der an ein paar Pflöcken befestigt ist, versehen. In Töpfe gepflanzte Hortensien in die Garage oder in den Geräteschuppen stellen.

 

Etwas robuster als die vorgenannten Kübelpflanzen sind Oleander, Bleiwurz und Granatapfel – sie vertragen auch etwas Kälte:

Beim Oleander werden nur die Triebe, die zu lang sind, eingekürzt. Bei den restlichen Triebe darauf achten, dass die bereits fürs neue Jahr entwickelten Blütenknospen nicht entfernt werden. Er überwintert am besten an einem hellen, kühlen Standort (5 bis 10 °C). Er kann auch dunkel stehen, doch dann sollte er noch kühler stehen.

Die Bleiwurz (Plumbago) verliert die Blätter und kann deshalb dunkel stehen. Einige Sorten sind aber immergrün und benötigen einen hellen Standort um die 10 °C.

Beim Granatapfel entferne ich die kleinen Früchte und stelle ihn ins Gewächshaus oder in die Garage. Er verliert sein Laub total, kann auch dunkel eingelagert werden und kommt bei 3 bis 5°C ohne weiteres über den Winter. Es kann auch mal der Topfballen etwas durchfrieren.

 

Zusammenfassung:

  • Um Platz zu sparen, können Triebe, die nicht leicht brechen, mit einer Schnur oder einem Juteband (verletzt die Triebe weniger) zusammengebunden werden.
  • Es ist darauf zu achten, dass nur gesunde, schädlings- und pilzfreie Pflanzen eingelagert werden. Dazu auch so wenig Blattmasse wie möglich ins Winterlager einbringen und die obere Erdschicht aus den Kübeln entfernen.
  • Im Winterquartier nur wenig gießen und keinen Dünger geben.
  • Die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge und Pilze kontrollieren und ggf. Abhilfe schaffen.
  • Bei geeigneter Witterung das Winterquartier lüften.

Ich wünsche euch mit euren Kübelpflanzen eine gute Überwinterung und viel Spass mit den exotischen Gewächsen im neuen Jahr!“