Gartentipp 05 „Die Eisheiligen“

Jedes Jahr geht der bange Blick der Gartler Mitte Mai auf die Wettervorhersage: Kommen die Eisheiligen oder bleibt die Obstbaumblüte verschont und es folgt eine reiche Ernte?

Es ist ein Wetterphänomen, das sich alljährlich einstellt: Durch die stärker werdende Sonneneinstrahlung im Frühjahr erwärmt sich das Land schneller als das Meer. Dadurch entstehen große Temperaturunterschiede, die die Entstehung von kräftigen Hoch- und Tiefdruckgebieten fördern. Diese lassen oft kalte Polarluft nach Mitteleuropa strömen, die in den Nächten Spätfrost bringen kann.

Die Namenstage von christlichen Heiligen sind als die „Eisheiligen“ bekannt und sollen nach den Bauernregeln die letzten Frostnächte im Frühjahr bringen: Mamertus (11. Mai), Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai), Bonifatius (14. Mai) und Sophia (15. Mai). Umsichtige Gartler warten die „Kalte Sophie“ am 15. Mai noch ab, bevor sie mit den wärmeliebenden Pflanzen wie Tomaten, Paprika und Zucchini nach draußen gehen. Auch Balkonpflanzen werden oft erst nach diesem Termin gepflanzt, da die Pflanzen direkt aus den Gewächshäusern kommen und in der ersten Anwachszeit empfindlich auf tiefe Temperaturen reagieren.

Heuer sieht es so aus, als würden die Eisheiligen ausfallen, denn der Wetterbericht sagt keine Nachfröste mehr voraus. Wir können also loslegen und unsere Gemüse- und Balkonpflanzen nach draußen bringen!

Weiteres Wetter-Ungemach droht vielleicht dann im Juni mit einem Kälteeinbruch, der als „Schafskälte“ bekannt ist – aber wir bleiben zuversichtlich!

Beitragsbild = Apfelblüte + von links nach rechts = Tomate, runde Zucchini, Zauberglöckchen