Gartentipp 20 „Dauerhafter Rasen“

Nun kam er doch, der lang und heiß ersehnte Regen! Obwohl es nach unseren Wünschen durchaus länger und ergiebiger regnen hätte können, hat er der Natur und sicherlich auch uns Menschen richtig gut getan! Und es ist wirklich erstaunlich, wie schnell sich scheinbar ausgedörrte Rasenflächen mit etwas Nass wieder erholen! Hier hilft es jetzt auch, dass die Taubildung über Nacht nun zunimmt und so werden ehemals durch die Hitze ausgebrannte, braune Stellen wieder grün.

Robuste Rasengräser, die auch bei länger anhaltender Trockenheit überzeugen und mit vitaler Regenerationskraft und hoher Belastbarkeit punkten, sind: Deutsches Weidelgras (Lolium perenne), Wiesenrispe (Poa pratensis) und Rotschwingel (Festuca rubra rubra). Werden Nachsaaten erforderlich oder soll eine Rasenfläche neu angelegt werden, dann darauf achten, dass diese drei Grasarten enthalten sind. Qualität hat ihren Preis, doch zahlt sie sich aus, denn billige Samenmischungen enthalten oft einen hohen Anteil an günstigen Futtergräsern, die anfangs schnell zu einer grünen Fläche führen, doch sind sie recht kurzlebig und hinterlassen kahle Stellen. Deshalb besser auf „Regel-Saatgut-Mischungen“ (RSM) zurückgreifen!

Bei lang anhaltender Trockenheit und Hitze leiden aber auch die drei robustesten Rasengräser und vertrocknen, bevor sie durch Wasserzufuhr aber schnell wieder grün austreiben. Umso erstaunlicher war es heuer, dass einige Stellen im verdorrten Rasen trotzdem grün waren: Spitz- und Breitwegerich, Wilde Möhre, Löwenzahn, Kleearten, Gemeine Schafgarbe, Habichtskraut, Labkraut und viele mehr trotzen erfolgreich der Trockenheit! Ein weiterer Grund, um sich vom „Englischen Rasen“ zu verabschieden und heimischen Kräutern im Garten den Vorzug zu geben! Zumal es auch heuer in einigen Kommunen Deutschlands verboten war, das kostbare Trinkwasser zum Rasen sprengen zu verwenden!

Sollten Sie Fragen hierzu oder zu anderen gärtnerischen Themen haben, wenden Sie sich an die beiden Kreisfachberater Michaela Basler und Markus Fuchs (gartenbau@amberg-sulzbach.de)!

Beitragsbild = verdorrte Rasenfläche + von links nach rechts = erste Rasengräser treiben nach dem Regen wieder aus, Spitzwegerich und Löwenzahn trotzen der Trockenheit