Gartentipp 12 „Biergartenbaum Rosskastanie“

Rosskastanien (Aesculus hippocastanum) sind jetzt überall in ihrer vollen Blüte zu bewundern. Die stattlichen Großbäume, die bis zu 25 Meter hoch werden können, sind in Bayern in vielen Biergärten zu finden. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Mit ihrer mächtigen Krone und ihrem dichten Blätterdach liefern sie einen tiefen Schatten, der zur natürlichen Bierkühlung beiträgt, und die Bierkeller werden durch ihre Flachwurzeln nicht beschädigt.

Ihre langen und aufrechten Blütenrispen in weißer Farbe offenbaren ein Pflanzengeheimnis, das erst bei genauer Beobachtung offenkundig wird: in jeder einzelnen Blüten befindet sich ein Fleck – das so genannte Saftmal – der zunächst gelb, dann orange und schließlich rot ist. Je nach Farbton zeigt die Rosskastanie damit den Insekten an, ob noch Nektar in der Blüte vorhanden ist. Gelb = hier war noch niemand, orange = es ist noch etwas da, rot = hier gibt es nichts mehr zu holen! Eine geniale Einrichtung der Natur!

Typisch sind auch die Früchte der Rosskastanie. Die dunkelbraunen Samen werden von einer stacheligen Hülle schützend umgeben und liefern im Herbst hübsche Naturmaterialien zum Basteln.

Für normale Hausgärten sind Rosskastanien aber zu groß. Alternativ bietet sich die rotblühende Rosskastanie (Aesculus x carnea ‘Briotii‘) an. Sie blüht rosa und erreicht eine maximale Höhe von 15 Metern.

Rotblühende Rosskastanie mit den typischen Saftmalen in jeder einzelnen Blüte