Gartentipp 11 „Rhabarber für Feinschmecker“
„Obst oder Gemüse?“ Diese Frage stellen wir uns gerne, doch ihre Beantwortung ist letztlich egal, denn Hauptsache ist: er schmeckt! Rhabarber – botanisch zählt er tatsächlich wie Spargel, Mangold und Stangensellerie zum Stielgemüse – ist eine kulinarische Köstlichkeit, die gerne für Kuchen, als Kompott oder Marmelade verwendet wird. Feinschmecker bereichern damit sogar Fleischgerichte.
Im Gemüsegarten ist der Rhabarber eine willkommene Dauerkultur und muss im Gegensatz zu anderen Gemüsearten nicht jedes Jahr neu gesät oder gepflanzt werden. Das robuste Gewächs kann gut 10 Jahre an Ort und Stelle bleiben. Als Starkzehrer liebt er einen nährstoffreichen Gartenboden, der gleichbleibend feucht ist, Sonne bis Halbschatten und vor allem ausreichend Platz (mind. 1 qm) bietet. Im April/Mai erscheint die imposante Blüte, die herausgebrochen werden sollte, da sie das Wachstum der Pflanze schwächt. Echte Naturgärtner lassen aber ein paar Blüten zum Naschen für Bienen und Hummeln stehen.
Geerntet werden die Stiele, die nicht abgeschnitten, sondern am Ansatz herausgedreht werden. Frisch gepflanzter Rhabarber wird nicht vor dem 2. Jahr beerntet, damit er sich erst mal kräftig entwickeln kann. Übrigens hängt der Geschmack der Stiele von ihrer Farbe ab: Die roten Stiele enthalten weniger Oxalsäure und schmecken daher milder als die grünen. Die Erntezeit endet um Johanni (24. Juni), da der Gehalt an Oxalsäure im Lauf der Saison immer weiter zunimmt.
Im Herbst werden seine Blätter langsam gelb und ziehen ein. Dann ist auch Zeit zur Vermehrung: ganz einfach mit dem Spaten ein größeres Stück abstechen und an anderer Stelle wieder aufpflanzen. Einen Winterschutz benötigt er nicht, da Rhabarber sehr frosthart ist.