Tipp 01 – Die Totholzhecke

„Jetzt kommt für viele Gartenbesitzer wieder die Zeit, in der Sträucher und Obstbäume geschnitten werden. Oft wird der Astschnitt dann mit großem Aufwand zum nächstgelegenen Wertstoffhof transportiert oder zu Holzschnitzel verarbeitet, welche dann als Mulch unter Sträuchern oder für Wege im Garten verwendet werden.

Bei der Gestaltung von insektenfreundlicheren Gärten kann dieses Schnittgutmaterial aber auch sehr gut für die Errichtung von sogenannten „Naturmodulen“ verwendet werden.

Vielleicht findet sich im eigenen Garten eine Stelle, wo ein Totholz-/Reisighaufen oder eine Art Benjeshecke angelegt werden kann? Auch die Errichtung einer Totholzpyramide kann einen kreativen Gestaltungspunkt im Garten setzen!

Wo und wie wird ein Totholz- oder Reisighaufen errichtet?

Dafür ist eine abgelegene, vielleicht sogar schattige Ecke im Garten gut geeignet. Hier werden Totholzstücke oder grob zerkleinertes Astholz ohne größere Bodenbearbeitung aufeinandergeschichtet – einfach der Kreativität freien Lauf lassen! Wie wäre es mit einem zu einem Vogelnest geformten Haufen oder eine pyramiden- oder kegelförmige Aufschichtung? Um eine größere Menge dieses wertvollen Naturproduktes verarbeiten zu können, sollte das Material entsprechend verdichtet werden. Der Vorteil eines Reisighaufens ist auch, dass hier immer wieder Material, das bei der Gartenarbeit anfällt, aufgelegt werden kann.

Wo und wie wird eine Benjeshecke errichtet?

Zur Anlage einer Benjeshecke gibt es zwei Möglichkeiten: entweder eine Neuanlage als Abgrenzung im Garten oder an der Grundstücksgrenze, oder sie wird in eine bestehende Hecke integriert. Bei der Neuanlage wird wie bei der geformten Aufschichtung von Totholz und Astschnitt verfahren. Durch Windflug und Hinterlassenschaften von Tieren werden sich hier über die Jahre entsprechende heimische Wildsträucher ansiedeln und einen wertvollen Lebensraum für Vögel, Insekten, Igel und sonstige Nagetiere bieten. Der Astschnitt kann aber – entsprechend zerkleinert – ebenso in bestehende Hecken eingeflochten und aufgeschichtet werden und bietet so die Möglichkeit, das Schnittgutmaterial im eigenen Garten und damit im geschlossenen, natürlichen Kreislauf zu verwenden.

Welchen Nutzen haben solche „Naturmodule“ für unsere Insekten- und Tierwelt in unseren Gärten?

Sie bieten Unterschlupf und Nistmöglichkeiten für:

  • Vögel (z. B. Zaunkönig, Rotkehlchen, Amsel)
  • Amphibien (z. B. Kröten, Frösche, Molche, Lurche)
  • Reptilien (z. B. Zauneidechsen, Blindschleichen)
  • Säugetiere (z. B. Igel, Siebenschläfer, Mäuse)
  • Insekten (z. B. Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer, Asseln)

 

Im Herbst letzten Jahres wurde unser „Hortus bios“ neben 11 weiteren Gärten im Landkreis Amberg-Sulzbach mit der Plakette „Naturgarten – Bayern blüht“ ausgezeichnet. Gerne geben wir bei Interesse unsere Naturerfahrungen weiter und beraten bzw. helfen gerne bei der Umsetzung. Wir sind telefonisch unter 09622/6388 oder per Mail unter hortus-bios@gmx.de zu erreichen. Besuchen Sie auch gerne unsere Homepage www.hortus-bios.de