Tipp 11 – Herbstzeit ist Igelzeit

„Gerade im Herbst können wir sie häufig sehen, denn in der Abenddämmerung laufen die knuffigen und grunzenden, kleinen Stachelbälle durch unseren Garten: Die Rede ist selbstverständlich vom Igel, der nun fleißig Laub und verdörrte Pflanzenteile für sein Winterquartier sammelt.

Igel stehen unter Naturschutz und sind vom Aussterben bedroht! Wir können ihnen aber ganz leicht helfen, indem wir in Naturgärten wieder Lebensraum schaffen und für Nahrung sorgen. So bieten Haufen aus Laub, Holz oder Reisig und Hecken Unterschlupf für das Stacheltier. Am besten deshalb einfach das anfallende Laub im Garten in einer windgeschützten Gartenecke lose aufschütten – und fertig ist das perfekte Igelquartier! Dafür braucht es kein vorgefertigtes Igelhaus. Und am und im Boden wartet verlockendes Futter, z. B. Regenwürmer, Käfer, Raupen, Heuschrecken, Ohrwürmer und andere Insekten! Schnecken verspeist er hin und wieder.

Aber in Zeiten von Laubsaugern, Laubbläsern und Mährobotern wird es zunehmend schwerer und auch gefährlicher für unsere Igel. Besonders gefährlich sind Mähroboter, die auch nachts ihre Runden im Garten drehen, denn sie verletzen die umherstreifenden, dämmerungs- und nachtaktiven Stacheltiere mitunter erheblich.

Was kann ich im Garten noch für die munteren Gesellen tun?

  • Igel haben Reviere von bis zu einem Quadratkilometer und laufen durchschnittlich nachts 3 bis 5 Kilometer – und auf diesen Wegen lauern oft Hindernisse. Deshalb Gärten auch barrierefrei für das Stacheltier gestalten: Löcher im Zaun/Gartenmauer (10 x 10 cm, Faustgröße eines Erwachsenen), keine Zaunsockel oder unüberwindbare Barrieren (eine Höhe von 15 bis 20 cm kann ein Igel noch überwinden).
  • Blütenreiche Hecken pflanzen, die nicht nur als Unterschlupf oder Nistmöglichkeit für Igel dienen, sondern auch Insekten als Nahrung anlocken.
  • Obstbäume pflanzen: Auch sie locken Insekten an. Da pflanzliche Nahrung für Igel nicht geeignet ist, interessieren sie sich weniger für das Fallobst – dafür aber umso mehr für den Wurm im Apfel! Es sei denn, es herrscht Trockenheit und Trinkgelegenheiten fehlen. Dann stillt der Igel seinen Durst auch gerne mal mit einem Biss in den Apfel – und Süßes liebt er sowieso!
  • Ohrwürmer sind eine Leibspeise der Igel, deshalb Tontöpfe mit Stroh füllen, umdrehen und an einem Stock befestigt im Garten aufstellen. Das ist besser als aufhängen, denn Ohrwürmer klettern am liebsten von unten nach oben in eine dunkle Behausung.
  • Einen eigenen Kompost anlegen, denn dort finden die Tiere nicht nur Nahrung, sondern auch Unterschlupf.
  • Wasserschalen als Trinkquelle bereitstellen, dabei das Wasser täglich wechseln.

Gerne geben wir bei Interesse unsere Erfahrungen weiter und beraten bzw. helfen bei der Umsetzung. Wir sind telefonisch unter der 09622/6388 oder hortus-bios@gmx.de erreichbar.“