Tipp 12- Totholz
„Heute möchten wir aus Sicht eines alten Baumes sprechen: ‘Ich wurde gefällt – und weggeräumt. Doch warum? Ich würde noch so vielen Lebewesen Schutz, Unterschlupf und Nahrung bieten!
Hinter meiner Rinde verstecken sich eine Vielzahl von Insekten und Käfer, die wieder gerne von Vögeln und anderen Tieren als Leckerbissen gesucht werden. In mein trockenes Holz bohren verschiedene Larven ihre Gänge, die dann wieder einer Menge von Wildbienenarten als Brutstätte für Ihre Nachkommen im folgenden Jahr dienen. Auf meinen stärkeren Ästen finden Vögel einen Rast- und Übersichtsplatz.
Im natürlichen Kreislauf zersetzen mich viele Pilzarten langsam, aber stetig und schaffen so noch über viele Jahre hinweg eine wichtige Nahrungsgrundlage für hunderttausende von Bodenlebewesen und Mikroorganismen. Diese sorgen dafür, dass in meiner Umgebung kostbarste, nährstoffhaltige Erde entsteht. Diese bietet dann wiederum einer Vielzahl von Pflanzen einen guten Neubeginn. Und vielleicht kann irgendwann auch wieder ein junger Baum heranwachsen, der dann – wenn es das Umfeld und die Natur zulässt – viele Jahrzehnte einen neuen Lebensraum für unsere Pflanzen, Tiere und auch uns Menschen bieten kann?
Ich kann es wirklich nicht verstehen, dass ich weggeräumt werden soll… Durch mein Absterben und meine langsame und natürliche Zersetzung leiste ich für so viele Lebewesen und Pflanzen einen wichtigen Beitrag für ihr Leben in einem natürlich funktionierenden, ökologischen Gleichgewicht!
Biodiversität – was ist das eigentlich? Vielleicht doch „nur“ Natur zulassen? Und warum Biodiversität? Hier fällt mir ein Zitat von Dieter Wieland ein: „Alles Leben ist auf Vielfalt ausgelegt – je größer die Vielfalt, umso reicher, fruchtbarer und auch stabiler ist dieses Leben.“‘
Wer sich über das Thema „Totholz“ oder weitere Themen im Naturgarten informieren möchte, darf sich gerne bei uns persönlich melden. Gerne geben wir bei Interesse unsere Erfahrungen weiter und beraten bzw. helfen bei der Umsetzung. Wir sind telefonisch unter der 09622/6388 oder hortus-bios@gmx.de erreichbar.“