Tipp 08 – Insektenunterkunft

„Die warmen und trockenen Tage des Sommers lassen das Material, das für Insektenunterkünfte benötigt wird, nun richtig gut abtrocknen. Darum heißt es nun: Sammeln!

Auch mit ganz einfachen und kleinen Maßnahmen können wir unsere Insekten im Garten schon unterstützen – es muss ja nicht gleich ein Insektenwohnpark sein…

Vielleicht haben Sie ja ein paar alte Dosen, welche mit trockenen Pflanzenstängeln gefüllt werden können. Besonders geeignet sind Stängel von Brombeere, Holunder oder Herzgespann, aber auch Schilfrohr wäre möglich. Beim Befüllen unbedingt darauf achten, dass die abgesägten Pflanzenteile an einer Seite geschliffen werden, da sich die Insekten sonst beim Hineinschlüpfen an ihren Flügeln verletzen könnten. Die hohlen Stängel müssen hinten geschlossen sein, deshalb entweder an einem Fruchtknoten abschneiden (natürlicher Verschluss) oder die Stängel in ein Gemisch aus Lehm und Wasser tauchen. Die Durchmesser der Löcher sollten von 3 bis 6 mm reichen, denn hier fühlen sich unsere rund 500 Wildbienenarten besonders wohl.

Alte Holzstämme sollten nicht gleich entsorgt werden, denn diese eignen sich hervorragend als Insektenunterkunft! Schichten Sie die Stämme wie zum Trocknen auf und bringen Sie eine Abdeckung an (Folie, Wellblech, alte Dachziegel usw.). In die Frontseite der Stämme können nun Löcher gebohrt werden. Diese können bis zu 30 cm tief sein, da z.B. die Natternkopf-Mauerbiene hier ihre Eier in Reihen ablegt.

Wer eine kreative Beschäftigung für die Ferien- und Urlaubszeit sucht, kann die oben beschriebene Dose wie eine Biene gestalten: Hierzu bemalt man die Dose zunächst mit gelber Farbe und fügt dann ein paar schwarze Streifen dazu. Für die Beine und Flügel müssen unten 6 Löcher und oben 2 Löcher gebohrt werden. Für die Beine ein Stück Kordel oder Wolle einfädeln und verknoten. Zum Beschweren eignen sich z.B.  Kastanien oder große Knöpfe. Die Flügel aus Folie ausschneiden und mit Draht oben an der Dose befestigen. Die geschlossene Seite der Dose wird zum Gesicht: einfach Augen, Nase und Mund aufmalen oder zwei alte Kronenkorken aufbringen und bemalen. Nun kann das Kunstwerk im Garten oder auf dem Balkon aufgehängt werden! Idealerweise sollte die Öffnung der Dose dabei mit den Stängeln nach Süd-Osten zeigen.

Wir hoffen, hiermit ein paar Anregungen gegeben zu haben, Insektenunterkünfte – in welcher Form auch immer – zu verwirklichen. Sie werden feststellen, dass diese in der Regel sehr schnell angenommen werden! Auch hier könnte jeder von uns einen kleinen, aber wichtigen Beitrag leisten und unsere Tierwelt unterstützen, da leider solche lebensnotwendigen Rückzugsmöglichkeiten für Insekten immer weniger werden.

Gerne geben wir bei Interesse unsere Erfahrungen weiter und beraten bzw. helfen bei der Umsetzung. Wir sind telefonisch unter der 09622/6388 oder hortus-bios@gmx.de erreichbar.“