Tipp 02 – Verblühtes stehen lassen

„In naturnahen Gärten bleiben die verblühten Blütenstände und Stängel von Stauden und Sträuchern im Herbst und über die Winterzeit stehen. Zum einen bieten diese Stiele einen Schutz für die Pflanze selbst, da Feuchtigkeit und Kälte nicht in das Wurzelwerk gelangen können. Zum anderen sind sie aber auch eine gute und wichtige Überwinterungsmöglichkeit für eine Vielzahl von Insekten!

All diejenigen, die sich bereits im Herbst dazu entschließen konnten, den Pflanzen und den Insekten über die Winterzeit etwas Gutes zu tun, sollten sich nun auch noch im Februar gedulden und diese „natürliche Unordnung“ beibehalten. Die Natur zeigt uns, wann die Zeit gekommen ist, die Blütenstände und vertrockneten Stängel vom vergangenen Jahr zu entfernen – nämlich dann, wenn die Tage wieder länger werden und die Temperaturen so gestiegen sind, dass auch schon die ersten Hummelköniginnen wieder herumfliegen.

Viele trockene Staudenstängel lassen sich dann ganz einfach und ohne großen Kraftaufwand abknicken. Als Bündel können sie dann auf eine eventuell vorhandene Totholzhecke gelegt, in eine vorhandene Hecke zwischen die Zweige gesteckt oder auf den Kompost gebracht werden. Bei der Gelegenheit möchten wir auch darauf hinweisen, dass selbst ein Kompost ein wichtiges Naturmodul für eine Vielzahl von Käfer und Insekten sein kann.

Diese Stängel können aber auch als künftiges und vor allem natürliches Baumaterial aus dem eigenen Garten für Insekten-Nisthilfen „geerntet“ werden.

 

Folgende Materialien sind für Insekten-Nisthilfen sehr gut geeignet:

  • verholzte Stiele von Himbeere, Brombeere, Bambus: kürzen und mit dünnen Bohrungen versehen
  • markhaltige Stängel von Topinambur, Sonnenblume, Distel, Himbeere und Brombeere: entweder einzeln senkrecht am Zaun anbringen oder einfach in den Boden stecken (es gibt Insekten, die selbst ihre Niströhrengänge in das Mark einfressen)
  • Blütenstände von Wilder Karde, Herzgespann und Eselsohrdistel: sie haben bereits Hohlräume und können – richtig gekürzt – sehr gut verwendet werden

 

Nähere Informationen zu Gestaltungsmöglichkeiten von natürlichen Insekten-Nistplätzen werden sehr gerne in verschiedenen Workshops bei uns im „Hortus bios“ weitergegeben (siehe auch www.hortus-bios.de).“