„Wer einen insektenfreundlichen Garten gestalten möchte, muss neben der Schaffung von Rückzugs- und Nistbereichen auch dafür sorgen, dass Insekten ausreichend Futter- und Nektarpflanzen vorfinden“, erläutern Daniela und Christian Dotzler. „Wichtig ist es vor allem, dass die Insekten diese auch in unmittelbarer Nähe auffinden. Da hilft die teilweise verbreitete Meinung ‘Sollen die Insekten doch in den Wald fliegen, dort gibt es genügend wilde Flächen, wo sie Nahrung finden können‘ eben nicht, denn schließlich möchten wir sie in unseren Garten locken!

Wer sich dafür entschieden hat, einen bzw. seinen Beitrag für den Erhalt unserer Insektenvielfalt zu leisten, sollte sich auch intensiv damit beschäftigen, welche Nahrungsquellen im eigenen Garten oder auch auf dafür vorgesehenen öffentlichen Flächen angeboten werden können.

Jetzt, wo es viele wieder in den ‘Fingern kribbelt‘ und der Garten bepflanzt wird, lohnen Gedanken, welche Blumen, Sträucher und Bäume zu welchen Zeiten blühen und wann sie somit auch den wichtigen Nektar und Pollen zur Verfügung stellen. Wichtig ist es, ein möglichst über das komplette Jahr ausgeglichenes Angebot zu bieten. In Gärtnereien und Gartencentern werden tatsächlich immer mehr ‘insektenfreundliche‘ Pflanzen und Sämereien angeboten. Hier wurde der Trend der Zeit erkannt!

Aus unserer Sicht sind alle heimischen und natürlich bei uns vorkommenden Pflanzen insektenfreundlich und somit wertvoll für unsere Insekten. Wir bitten darauf zu achten, dass hier nicht unnötig hochgezüchtete Exemplare mit gefüllten Blüten zum Einsatz kommen, denn diese sind für die meisten Insekten wertlos, da sie den Nektar – falls hier überhaupt noch einer vorhanden ist – nicht erreichen können.

Deshalb möchten wir auch wieder ein paar geeignete Pflanzen vorstellen, die Nahrung für Insekten bieten (in den Klammern sind die Blühmonate aufgelistet): Jakobsleiter (Mai bis Juli), Garten-Nelkenwurz (Juni bis August), Kronen-Lichtnelke (Juni bis Oktober), Ehrenpreis (Juli bis August), Gelenkblume (Juli bis September), Wilder Natternkopf (Juni bis Oktober, Foto), Borretsch (Mai bis Oktober).

Auch an die Vielzahl der Nachtfalter und nachtaktiven Insekten sollte bei der Bepflanzung gedacht werden: Nachtkerze, Moschus-Malve, Goldlack, Ziertabak, Resede und Geißblatt-Arten locken mit ihrem Duft bei einsetzender Dämmerung zahlreiche Insekten an.

Viele dieser Pflanzen können auf insektenfreundlich gestalteten Flächen in Großschönbrunn angeschaut werden: Schulhausvorgarten, diverse Verkehrsbuchten, Regenwasser-Rückhaltebecken und Streuobstwiese in Kleinschönbrunn, Superfood-Projekt-Flächen und unser Garten ‘hortus-bios‘.

Gerne geben wir bei Interesse unsere Erfahrungen weiter und beraten bzw. helfen bei der Umsetzung. Wir sind telefonisch unter der 09622/6388 oder hortus-bios@gmx.de erreichbar.“