Tipp 05 – Blumenwiese

„Sicherlich haben Sie sich schon darüber Gedanken gemacht, eine „Blumenwiese“ anzusäen, um Insekten in ihren Garten zu locken. Zunächst ist das eine gute Idee – aber man sollte sich darüber im Klaren sein, dass dies eine sehr arbeitsintensive Methode ist und dass die Pflanzen je nach Jahreszeit ein unterschiedliches Kleid zeigen: nach dem frischen Grün startet die farbenfrohe und bunte Blütezeit – doch anschließend stellt sich das natürliche Braun ein!

Wem es wirklich ernst damit ist, einen Beitrag für die Insektenwelt zu leisten, der muss sich einfach auch mit dem Gedanken anfreunden, dass die Farbe Braun ein wesentlicher und wichtiger Teil einer insektenfreundlichen Gartengestaltung ist! Denn jede Pflanze wird irgendwann auch verblühen und Samenstände bilden, die dann vertrocknen und braun werden. Sie sind aber für den Arterhalt notwendig und dienen auch vielen Tieren als Nahrungsmittel und als Rückzugsbereich.

Überall werden eine Vielzahl an Samenpäckchen und verschiedene Mischungen angeboten, die unterschiedlichste Arten enthalten. Grundsätzlich gibt es zwei Varianten: Zum einen die bunten Blumenmischungen, die vorrangig fremdländische Arten enthalten, dafür aber in bunten Blütenfarben den ganzen Sommer über blühen. Und zum anderen die echten Wildblumenmischungen, die ausschließlich heimische Pflanzen enthalten. Gerade diese sind für den Erhalt unserer spezialisierten, heimischen Insektenarten wichtig!

Egal, welche Variante bevorzugt wird, zur Ansaat einer „Blumenwiese“ ist es auf jeden Fall notwendig, die Grasnarbe komplett zu entfernen, das Erdreich aufzulockern und mit Sand oder schwach humosem Erdreich abzumagern. Anschließend ist die Erde einzuebnen und evtl. zu walzen. Danach kann das Saatgut dünn aufgebracht werden. Da der Samen oft sehr klein ist, empfiehlt es sich hier, die Sämereien mit Sand oder Sägemehl zu vermengen, um sie gleichmäßig und dünn ausbringen zu können. Um eine gute Bodenhaftung zu erreichen, wird das Beet nochmals gewalzt. Jetzt gilt es, die Fläche regelmäßig feucht zu halten und zu hoffen, dass die Samen aufgehen und die Nacktschnecken die jungen Pflänzchen nicht entdecken…

Aber es geht auch einfacher, doch ist hier Geduld gefragt: Über Jahre hinweg kann eine vorhandene Rasen- oder Grünfläche wieder zu einer echten „NATUR-Wiese“ umgestaltet werden. Das kostet neben Ausdauer auch Kraft, denn die Fläche darf nicht in regelmäßigem Rhythmus gemäht werden, sondern sie muss auch mal mehrere Wochen wachsen, blühen und aussamen dürfen. Idealerweise wird hier in Etappen gemäht – genau so, wie es früher gang und gäbe war. Wer sich noch an diese Zeit erinnern kann, sieht vermutlich bunte Wiesen vor seinem inneren Auge und kann die unterschiedlichen Blütendüfte wahrnehmen. Deshalb – leisten auch Sie einen Beitrag für unsere Insektenwelt und fördern Sie heimische Pflanzen in ihrem Garten!

Gerne geben wir bei Interesse unsere Erfahrungen weiter und beraten bzw. helfen bei der Umsetzung. Wir sind telefonisch unter der 09622/6388 oder hortus-bios@gmx.de erreichbar.“